Entdecken Sie Frankfurt!

Wer Europas Mitte sucht, gelangt nach Frankfurt. Ob zu Wasser, zu Luft, auf dem Schienen- oder Straßenweg - hier treffen sich die deutschen und kontinentalen Hauptverkehrswege. Fast jeder hat die sechstgrößte Stadt der Republik (650 000 Ew.) schon besucht oder zumindest tangiert. Denn an Frankfurt vorbei führt die meistbefahrene Straßenkreuzung Europas, das Frankfurter Kreuz, hier gibt es den zweitgrößten Kopfbahnhof Deutschlands (nach Leipzig) und den zweitwichtigsten europäischen Flughafen (nach London). Wer auf der Landkarte prüft, was die großen Städte des Kontinents verbindet, etwa Oslo mit Genua oder Paris mit Moskau, stellt fest: Frankfurt. Verkehrstechnisch gesehen ist Frankfurt das Herz Europas. Fast ist Frankfurt nach dem Zweiten Weltkrieg auch das Herz der Bundesrepublik geworden, seine Hauptstadt. Aber die Rheinländer waren stärker; der Zuschlag ging an Bonn. Manche meinen, diese Absage - eine im Parlament denkbar knapp verlorene Abstimmung - sei das Beste gewesen, was Frankfurt passieren konnte. Es hat die Kräfte entfesselt, die der Mainstadt und der eng mit ihr verbundenen Rhein - Main - Region zum Aufschwung verholfen haben, sodass das zweitgrößte Ballungszentrum Deutschlands (3,1 Mio. Ew.) heute eine der ökonomisch dynamischsten und wohlhabendsten Regionen Europas ist. Diese Entwicklung hat sich seither noch verstärkt. Frankfurt ist aber auch eine grüne Stadt. Im Rhein - Main - Gebiet gibt es mehr grüne Inseln als im zersiedelten Köln - Bonn - Düsseldorfer Städtekonglomerat oder dem Ruhrgebiet. Frankfurt gehört zu den parkreichsten Städten Deutschlands. Während z.B. München schon über 56 Prozent seiner Stadtfläche verbaut hat, sind es in Frankfurt noch keine 38 Prozent. Paradox: Wer die Wolkenkratzer - Stadt am Main besucht, unternimmt auch einen Ausflug ins Grüne.

Besichtigungen

Alte Oper
Zu Goethes 232. Geburtstag wurde die 1944 von Bomben zerstörte, völlig ausgebrannte und wieder aufgebaute, neue Alte Oper eröffnet: am 28. August 1981. Drei Jahrzehnte lang war »Deutschlands schönste Ruine« hinter Bauzäunen versteckt gewesen. Die Bürgerschaft sammelte Geld (»Wir wollen unsre Alte Oper wiederhaben«), aber der damalige Oberbürgermeister Rudi Arndt erklärte, lieber Geld für Dynamit ausgeben zu wollen, um die Brocken in die Luft zu sprengen (»DynamitRudi«). 1976 fiel die Entscheidung: Die Alte Oper wird als Konzert- und Kongresszentrum originalgetreu rekonstruiert, Hochrenaissance - nach außen; schon im Foyer vermischen sich alte und neue Stilelemente. Die Alte Oper ist eine multifunktionelle Hightech - Anlage, in der auch TV - Shows produziert und Ausstellungen veranstaltet werden. Opernaufführungen? Fehlanzeige. Aber der glanzvolle Opernball findet hier statt. Führungen nur nach Voranmeldung (3 Wochen) und Terminabsprache, ab 120 Mark (10 Mark pro Person), Tel. 134 03 41, Opernplatz, U 6, 7 Alte Oper

Börse
»Bulle« (für Hausse) und »Bär« (für Baisse), die Symbolfiguren der Börsianer, stehen vor dem Gebäude, das heute den Platz einnimmt, der eigentlich - vor hundertzwanzig Jahren - für die Oper vorgesehen war. Stattdessen nun: der »Kapitalistendom« unter einer 43 Meter hohen Kuppel. Es ist die führende deutsche Wertpapierbörse, ein hektischer Geldumschlagplatz, Gesamtumsatz um die 700 Milliarden Mark pro Jahr. Die für Laien faszinierende, aber unbegreifliche Vorstellung, fern von aller Banker - Zurückhaltung und Noblesse, viel Geschrei um viel Geld (Börsen-»Krach«), ist nur kurz: montags bis freitags von 10.30 - 13 Uhr. Wer von der Besuchergalerie aus zusehen will, muss sich voranmelden: Tel. 210 10, Fax 21 01 20 05, Börsenplatz, S-/U - Bahnen Hauptwache

Goethehaus und -museum

Haus Nr. 23 im Großen Hirschgraben. »Die alte, winkelhafte, an vielen Stellen düstere Beschaffenheit des Hauses war übrigens geeignet, Schauer und Furcht in kindlichen Gemütern zu erwecken«, Johann Wolfgang von Goethe über sein Vaterhaus. Er wurde hier am 28. August 1749 geboren und lebte - mit Unterbrechungen durch Reisen - bis zu seinem Weggang nach Weimar, 1775, in diesem Haus. 1944, nach einem Bombenangriff, brannte es völlig aus, zwei Jahre später begann man mit der Rekonstruktion, Wiedereröffnung 1951. Nur wenige der Einrichtungsgegenstände stammen tatsächlich aus dem Goetheschen Haushalt (z.B. der Spülstein in der Küche), immerhin aber aus Goethes Zeit; bürgerliche Wohnkultur im 18. Jahrhundert. Im dritten Stock, zur Straßenseite hin, ist das Dichterzimmer, Schreibtisch und Arbeitspult sind originale Hinterlassenschaften. Dem Goethehaus angeschlossen und direkt mit ihm verbunden ist das Goethemuseum, in erster Linie eine Handschriften- und Bildersammlung zur Dokumentation von Goethes Leben und seiner Zeit. Goethehaus und -museum wurden bis 1997 für 25 Millionen Mark saniert, der überdachte Innenhof ist auch Veranstaltungsraum mit 200 Plätzen. 1. April - 30. Sept. Mo - Fr 9 - 18 Uhr, 1. Okt.-31. März Mo - Fr 9 - 16, Sa und So 10 - 16 Uhr, Führungen tgl. 10.30 und 14 Uhr, Erwachsene 7, Schüler 2, Studenten 3 Mark, Großer Hirschgraben 23, S-/U - Bahnen Hauptwache