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Gentleman

Die große Aufregung um seine Sizzla-Gefolgschaft hat sich zum Glück wieder gelegt. Und so richtig hatte den Kölner Ober-Rastafari eh niemand in Verdacht, selbst in die homophoben Kerben zu schlagen, die seine erklärten Vorbilder fleißig vorgearbeitet hatten. Nochmal zur Erklärung: Seit einigen Jahren versucht der jamaicanische Reggae-Sänger und Rastafari-Priester Sizzla in Deutschland aufzutreten. Jedoch stets erfolgslos, denn seine Auftritte wurden nach Politikerprotesten gegen homophobe Tendenzen in seinen Texten stets kurzfristig abgeblasen.

Gentleman hatte sich nun lange vor sein Vorbild gestellt, mit dem er just zu dieser Zeit auch eine Single aufgenommen hatte. Selbst distanzierte er sich von Anfang an von Musiker-Kollegen, die in ihren Songs Homosexuelle diskriminieren, im schlimmsten Fall auf den Scheiterhaufen wünschen. Gleichzeitig verwies er jedoch darauf, dass diese Künstler in seinen Augen nur eine Minderheit darstellen.

Eine, zu der er mit Sicherheit nicht zählt. Seine Texte sind politisch, kämpfen für eine bessere Gesellschaft und für ein friedliches Miteinander. Damit steht er in der Tradition der Reggae-Artists, die den Musikstil einst aus dem isolierten Insel-Dasein in Jamaica rausholten und in die westliche Welt importierten. Gentleman ist das auf gewisse Weise sogar umgekehrt gelungen! Und in dieser Beziehung kann Gentleman im deutschsprachigen Raum keiner das Ganja reichen!