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31.10.19 in Atlanta , Mercedes-Benz Stadium Atlanta

Wer Glück hat, sitzt beim Landeanflug richtig und kann sehen, was die 2,5-Mio.-Stadt ausmacht. In einer grünen Landschaft beginnen Ringe von Suburbs, Reihen um Reihen einzelner Häuser, in deren Zen-trum eine Hochhauslandschaft wie eine Gruppe von Stalagmiten aufragt. Das Atlanta der Romanautorin Margaret Mitchell existiert nicht mehr, gab es schon nicht mehr zu ihren Lebzeiten. Denn im Sommer 1865 hatte der Nordstaatengeneral William Sherman bei seinem »Marsch zur See« eine Belagerung begonnen, die zwar im September mit der Kapitulation Atlantas endete; aber trotzdem ließ er die Stadt am 16. November niederbrennen. Sherman jubelte daraufhin: »Hinter uns lag Atlanta, schwelende Ruinen, der schwarze Rauch hoch in die Lüfte steigend und sich wie ein Leichentuch über die zerstörte Stadt legend.« Unter Militärfachleuten wird Shermans Brandmarsch als erstes Beispiel für den »totalen Krieg« angesehen, mit dem auch die Nazis 75 Jahre später Europa überziehen sollten, wiewohl Sherman für eine gerechte Sache kämpfte. Dennoch: Von Atlanta war nichts übriggeblieben. Margaret Mitchell hatte eine Stadt wie die in »Vom Winde verweht« nie gesehen. Als sie 1949, nur 48jährig, von einem Auto auf »ihrer« Peachtree Street tödlich über-fahren wurde, war diese Straße schon längst kein Abbild des klangvollen Namens mehr.
Auch über das Atlanta von Martin Luther King, Jr., der hier geboren wurde und hier seine Bürgerrechtsbewegung gründete, muß heute in der Form des Einerseits/andererseits gesprochen werden. Sein Atlanta hat zwei Gesichter: Einerseits wurde bereits 1974 Maynard Jackson hier zum ersten schwarzen Bürgermeister einer amerikanischen Großstadt gewählt; andererseits geht es den Schwarzen hier nicht besser als anderswo. Einerseits sind nach seinen Freiheitsmärschen Schwarze bis in die höchsten Ämter des Landes vorgedrungen; andererseits blieb die Masse der Afroamerikaner als Unterschicht faktisch segregiert.
Doc John Styth Pembertons Atlanta, vielleicht genauer: Asa Candlers Atlanta, war dagegen ein unzweifelhafter Erfolg. Der Doktor erfand 1886 ein Getränk, das zunächst als »Gehirn Tonic« in einer Apotheke für 5 Cents pro Glas verkauft wurde. Candler, Inhaber einer Pharmafirma, kaufte 1888 die Mehrheitsrechte. 1894 wurde es erstmals in einem drugstore in Vicksburg, Mississippi, in Flaschen gefüllt. Coca-Colas Siegeszug um die Welt begann. 50 Jahre später hieß es: »Atlanta sind die Candlers und Coca-Cola, und die Candlers und Coca-Cola sind Atlanta.«
Noch einer hat von Atlanta aus, doch erst in den 80er Jahren des 20. Jhs., die Welt umspannt: Ted Turner. Er begann als Kleiner auf dem Medienmarkt - von seinem Vater hatte er eine Firma zur Vermietung von Reklameflächen übernommen -, und ist heute der Größte, jedenfalls im Nachrichtengeschäft. »Sein« CNN wird auf dem ganzen Globus empfangen. Real time television: In dem Moment, da ein Politiker in Moskau spricht, kann er sich selber auf dem Monitor sehen - das Signal wird per Satellit nach Atlanta und von dort per Satellit um die Welt geschickt, Atlanta selber kommt indes bei CNN kaum vor. Unwichtige lokale und sogar nationale Bezüge gelten als Tabu, der weltumspannende Sender soll das »globale Dorf«, das er mit schuf, porträtieren und nicht die Stadt, von der aus er sendet.
Bestimmend für Atlanta war auch John Portman. Er hat das moderne Gesicht der Downtown geprägt. Sein Atlanta ist das der Wirklichkeit; der Architekt ist der Revolutionär des zeitgenössischen Hotelbaus, erfand den Stil, dem auch bei anderen Bauten gefolgt wurde und der, vereinfacht, so aussieht: Um einen überdachten Innenhof erhebt sich ein Gebäude von 20 oder 70 Etagen mit nach innen gewandten Balkons, mit Fahrstühlen als beleuchteten Glasbomben mittendrin. Zu ebener Erde des riesigen Patios finden sich Restaurants, Geschäfte und künstliche Plätze. Das ist das Atlanta der oft miteinander verbundenen Hochhäuser der Innenstadt: eine Welt, in der innen und außen verkehrt sind. Drinnen wird gearbeitet, eingekauft, sich amüsiert; draußen bleiben das Wetter, soziale Probleme und der Alte Süden.

Besichtigungen

Martin Luther King Jr. Historic District
Archiv, Bibliothek, Geburtshaus, Grabstätte und die Ebenezer Baptist Church des schwarzen Pfarrers und Bürgerrechtlers. Tgl. 10-17 Uhr , Eintritt frei, Auburn Av. nahe Charles Allen Dr., Tel. 404/ 331-3919

Peachtree Center
Das futuristische Bürozentrum und spektakulärste Produkt moderner Architektur mit dem 70 Etagen hohen (Weltrekord) Westin Hotel, der luxuriösen Mall und den Innengärten. Tgl., Eintritt frei, im Karree Baker, Ellis, Williams und Courtland St.

Underground Atlanta
Unter der neuen Stadt ein Gewirr von Gassen mit Kopfsteinpflaster und Gebäuden, den einzigen, die den großen Brand von 1864 im Bürgerkrieg überstanden haben. Während der damals tobenden Schlacht von Atlanta war das ganze Areal ein riesiges Lazarett. Seit der Wiedereröffnung 1989 ein »Town Center« mit Ausstellungen, Restaurants, Nachtclubs und Straßenkünstlern. Tgl., Eintritt frei, Alabama St./Central Av., Tel. 404/523-2311

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Kartenpreise

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01
Longside

10
EUR 427,00
Variante
02
Shortside

-Up to 2 seats together
EUR 327,00

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