Blechschaden
Der einzige Blechschaden, der auch außerhalb der Jahreszeit vereister Straßen Hochkonjunktor hat, kommt aus München. Als Blechbläser der Münchner Philharmoniker, einem der drei großen angesehenen Symphonieorchester der bayerischen Landeshauptstadt, sitzen die Herren um ihren Glasgower Dirigenten Bob Ross eher in den hinteren Orchesterreihen. "Wir wollten auch mal vorne sitzen" erklärt der Schotte mit dem ihm eigenen Humor, der entscheidend zum großen Erfolg der Truppe beiträgt.
Damit ist aber nur die halbe Wahrheit erzählt. Denn vor allem die Liebe zur britischen Brass-Tradition brachte den Hornisten Ross auf die Idee, eine eigene Kapelle ins Leben zu rufen. Nachdem er zuvor schon in Essen, Wiesbaden und den Bayreuther Festspielen unter Vertrag stand, fand er bei den Münchner Philharmonikern zahlreiche Gleichgesinnte unter seinen Mitmusikern. Musikalisch wandelte man stilsicher zwischen Klassik, Filmmusik, Jazzstandards und Rockklassikern. Ihr eigentliches Showkonzept entwickelten sie jedoch eher zufällig ...
Als ihnen während eines Auftritts auf der IFA Ende der 80er die Stücke ausgingen, begann Bob Ross die Zeit mit humoristischen Improvisationen und Witzen zu überbrücken - und begeisterte damit das Publikum. Humor gehört seither zum guten Ton, nicht nur zwischen den Stücken, auch ihre Musik selbst bleibt vom very britischen Humor des Bandleaders selten verschont. Diese musikalische Selbstironie und die unverkrampfte Verarbeitung von Musik macht den Blechschaden zu einem einzigartigen Erlebnis!
|