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Entdecken Sie Rom!

Buntes Treiben, Baustellen wegen des Heiligen Jahres, mediterrane Lebensart und museales Flair - all das und noch viel mehr bietet die antike Metropole.
Was tut da der schöne Mann mit dem eleganten Tropenhelm und weißen Stulpen mitten im Chaos, mitten in Rom auf dem kleinen Pult auf der tosenden Piazza Venezia? Die Hüfte hat er leicht gebeugt, den Arm angewinkelt, die Hand wie Michelangelos Adam ausgestreckt. Ein Karajan in Uniform. Wird jetzt gleich die Geige schluchzen, die Pauke dröhnen, das Orchester einsetzen zur 9. Symphonie? Troommh! Nur ein disharmonisches Motorenröhren, Mopeds knattern, die Dieselmaschinen der alten orangefarbenen Busse rasseln los und spucken schwarze Wolken aus. Alle fahren gleichzeitig, und schon ist die Piazza wieder verstopft. Fünfzig Verstöße in wenigen Sekunden, armer Verkehrsdirigent!

Rom, das heißt erst mal Verkehr, Verkehr und nochmals Verkehr. Welche Stadt der Welt lässt ihr Zentrum durch Hunderte von Polizisten abriegeln - und das letztlich ohne Erfolg, denn der untere Corso ist fast zu jeder Tageszeit verstopft. Was die
Autos nicht schaffen, richtet das Heer von Mopedfahrern an, deren bläuliche Benzindämpfe zwischen den Palazzi wabern. Drei Millionen Einwohner und viel zu wenig Tiefgaragen. Und nie Taxis, wenn man sie gerade braucht! Und die wenigen Parkplätze kostbar wie Gold. (Falls Sie einen legalen, also mit einem blauen P gekennzeichneten Parkplatz ergattert haben, 2 000 Lire Tribut pro Stunde beim Automaten einzahlen.)

Der römische Verkehr, dazu noch der Fahrstil alla romana, lehrt jeden anständigen Autofahrer, der aus nördlicheren Gefilden kommt, Demut. Es wird gedrängelt, überholt, geschnitten, dass es eine Freude ist. Raum greifend fährt der sportliche Römer, damit das letzte Stückchen freien Asphalts auch ausgenutzt wird. Rote Ampeln sind lediglich Richtwerte, die man befolgen kann, aber keinesfalls muss. Einbahnstraßen - mit Gegenverkehr - haben einen gewissen Überraschungseffekt. Der Sicherheitsgurt baumelt oft unbenutzt am Holm, auch bei Polizisten. Dafür wird der gebräunte Arm lässig hinausgehängt, statt des Blinkers, wenn überhaupt.

Besichtigungen

Campidoglio (Kapitol)
Wo einst die Tempel Jupiters und Junos standen, gestaltete Michelangelo im Jahr 1536 den trapezförmigen Platz mit dem Sternenmuster, der vom Senatorenpalast, dem römischen Rathaus, dem Konservatorenpalast und dem Palazzo Nuovo gerahmt wird. Den Piedestal, wo Kaiser Mark Aurel seit 1538 mit erhobener Hand grüßte, schmückt seit April 1997 eine Kopie, das Original steht, vor Umweltschäden beschützt, in einer verglasten Nische des Kapitolinischen Museums. Piazza del Campidoglio, Bus 56, 95, 160

Colosseo (Kolosseum)
Gerne hätten die Italiener die schönste klassische Arena der Welt zum Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 geweiht, aber auch das massivste Symbol für die Ewigkeit verträgt nach 2000 Jahren keine Kicker, Hooligans und Fußgetrampel mehr. Nur die zarten Ballerinen des Bolschoi-Theaters durften hier ihre »Heldenspiele« tanzen. Kaiser Vespasian begann mit dem Bau 72 n. Chr., sein Sohn Titus weihte das Gebäude nach nur achtjähriger Bauzeit mit hunderttägigen Festspielen ein. 5000Tiere und unzählige Gladiatoren wurden geopfert. »Morgens wirft man den Löwen und Bären Menschen zum Fraß vor«, so der römische Schriftsteller Seneca, »und mittags Menschen ihren unmenschlichen Zuschauern.« Mo-So 9-17 Uhr, Piazza del Colosseo, Metro B: Colosseo

Forum Romanum
Im Mondenschein elegisch über das göttliche Forum Romanum zu lustwandeln war für Klassiker wie Goethe oder Jean Paul ein Muß. Heute dürfen auch gewöhnliche Sterbliche in lauen Sommernächten zwischen Triumphbögen und Säulen promenieren: »Roma sotto le stelle«, Rom unter den Sternen, heißen die nächtlichen Führungen (auf ital. und engl., von Juni bis Mitte Sept., Info-Pavillons oder Tageszeitungen wie La Republica konsultieren). Die meisten Touristen allerdings besuchen die Wiege des Abendlands im Sonnenlicht. Und beneiden den grünen Bürgermeister Rutelli nicht um sein Sisyphusamt, wohl aber um den Blick aus seinem Amtszimmer im Kapitol über das ganze Forum.
Einige Höhepunkte: Eingang von der Via dei Fori Imperiali, vorbei an der Basilika Aemilia, dem Tempel der Faustina, am Caesarstempel und Augustusbogen über die Via Sacra zur Rostra, der Rednertribüne; rechts davon der Lapis Niger, der Schwarze Stein über dem Grab von Romulus, die Kurie des Senats, der Septimius-Severus-Bogen; linker Hand der Saturntempel und die Basilica Julia, die Gerichtshalle, von Caesar kurz vor seiner Ermordung gebaut; rechteckiger Kastor-und-Pollux-Tempel und der kreisrunde Vesta-Tempel, wo die Vestalinnen, Jungfrauen aus den vornehmsten Familien, das Heilige Feuer hüteten; die Via Sacra entlang, vorbei am Haus der Vestalinnen und dem Romulus-Tempel, den Maxentius für seinen frühverstorbenen Sohn baute, und die Maxentius-Basilika, die Konstantin zur ersten christlichen Walstatt umbaute.
Beim Titusbogen führt der Weg hoch auf den Palatin, wo viele reiche Römer, Cicero, Catull und die Eltern des Augustus ihre Villen besaßen. Als Kaiser ließ Augustus sein Elternhaus ausbauen. Zarte Fresken im pompejischen Stil sind im Haus seiner Frau, in der Casa di Livia, erhalten (den Wächter um Einlaß bitten). Durch die lauschigen Farnesischen Gärten, die Kardinal Farnese im 16. Jh. anlegen ließ, können Sie wieder zum Forum herabsteigen. Mo-Sa 9 bis 17 Uhr, So 9-13 Uhr, Eintritt frei, bis auf den Palatin: 12 000 L., Largo Romolo e Remo, Via dei Fori Imperiali, Bus 85, 87, 175